Lymphologie – Lymphödem  - Hintergrundinformationen und Behandlungsmöglichkeiten

Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über unseren Kompetenzbereich "lymphologische Versorgung". Konkret informieren wir Sie hier über das Lymphödem und zeigen Therapiekonzepte auf. Bei Fragen stehen Ihnen unsere Kolleginnen/Kollegen aus dem Fachbereich gerne zur Verfügung

  1. Das Lymphgefäßsystem
  2. Lymphödem (primär/sekundär)
  3. Verschiedene Stadien des Lymphödems
    1. 0
    2. I
    3. II
    4. III
  4. Die Behandlung des Lymphödems
  5. Wie Patienten selbst etwas zum Behandlungserfolg beitragen können.


Das Lymphgefäßsystem

Das Lymphgefäßsystem verläuft in enger Nachbarschaft zum Blutgefäßsystem. Es ist auch ähnlich aufgebaut wie das Blutgefäßsystem. Im Gegensatz dazu, bildet das Lymphgefäßsystem aber nur einen Halbkreislauf. Es beginnt ebenfalls mit seinen kleinsten Gefäßästen (Kapillaren) in den Organen und nimmt dort die gelösten Eiweiße zum Abtransport auf. Diese farblose Flüssigkeit wird als Lymphe bzw. Lymphflüssigkeit bezeichnet. Von den Kapillaren gelangt die Lymphflüssigkeit zu den „größeren“ Gefäßen des Lymphsystems, welche letztlich in den Venen münden. 
Bei einer Schädigung des Lymphgefäßsystems kann es also passieren, dass Eiweiße und Gewebsflüssigkeit im Gewebe (zwischen den Zellen) verbleiben und nicht abtransportiert werden können. In der Folge kommt es zu einer Gewebsschwellung, welche als Lymphödem bezeichnet wird.

 

Lymphödem (primär/sekundär)

Prinzipiell wird das Lymphödem in zwei Formen unterschieden. Dem primären und dem sekundären Lymphödem. Die Unterscheidung erfolgt anhand der Entstehungswege des Lymphödems.
Beim primären Lymphödem liegt die Ursache bzw. die Schwachstelle im Lymphgefäßsystem als solches.  Bspw. durch

-fehlende Lymphkapillare
-zu wenige Lymphgefäße

Der Abtransport der Lymphe ist direkt durch den Aufbau des Lymphgefäßsystems gestört. 
Tritt das primäre Lymphsystem zwischen dem 1. und 35. Lebensjahr auf, wird es von Fachleuten als „Lymphoedema praecox“ bezeichnet. Nach dem 35. Lebensjahr als „Lymphoedema tardum“. Bei Auftreten direkt nach der Geburt –es kann durchaus familiär gehäuft vorkommen- wird es als angeborenes/kongenitales Lymphödem genannt.
Beim sekundären Lymphödem ist das –eigentlich intakte- Lymphgefäßsystem durch Einwirkungen von außen (Operationen, Verletzungen etc.) geschädigt worden. Oftmals ist es bei der Therapie bestimmter Tumorarten erforderlich, nicht nur den Primärtumor zu entfernen, sondern –da viele Krebszellen die negative Eigenschaft besitzen, sich über das Lymphgefäßsystem zu verbreiten- auch die umliegenden Lymphknoten. Die Schädigung des Lymphsystems wir dabei im Rahmen der Tumortherapie in Kauf genommen. 
In einigen Fällen kann der Körper nach einer solchen Schädigung „Umleitungen“ für die Lymphe bilden. Dies ist aber von den individuellen Veranlagungen abhängig. Es gibt also Menschen, welche auch nach einer Schädigung des Lymphsystems keine Neigung zur Ödembildung zeigen. Bei anderen
tritt die Ödembildung aber bereits kurz nach der Operation –oder mit Verzögerung von einigen Jahren- auf.


Stadien des Lymphödems

Stadium 0 (Latenzstadium)
In diesem Stadium ist die Funktionalität des Lymphsystems bereits eingeschränkt. Durch verschiedene Kompensationsmechanismen wird der Abtransport der Lymphe aber noch sichergestellt. Es sind keine Ödeme vorhanden.

Stadium I (Reversibles Stadium)
Die Kompensationsmechanismen greifen nicht mehr. Es kommt zu Schwellungen im erkrankten Gebiet. Diese Schwellungen sind nicht verhärtet, sondern noch weich. Drückt man mit einem Finger in die Schwellung, bleiben Dellen bestehen. Durch Hochlagerung der entsprechenden Extremität (Arm/Bein) ist die Schwellung rückläufig. 

Stadium II (spontan irreversibles Stadium)
In diesem Stadium führt eine Hochlagerung der Extremitäten nicht mehr zur Verringerung der Schwellung. Die Bildung von überschüssigem Bindegewebe kennzeichnet die Schwellung.

Stadium III (Elephantiasis)
Das dritte Stadium zeichnet sich durch extreme Schwellung aus. Die Hautareale sind verhärtet und durch Wucherungen gekennzeichnet. Die Haut wird anfällig für Wunden mit schlechter Heilungstendenz.

Die Behandlung des Lymphödems

Eine frühzeitige und korrekte Behandlung des Lymphödems verbessert die Möglichkeiten, ein Fortschreiten zu verhindern. In vielen Fällen ist es sogar möglich, erfolgreich zu einem niedrigeren Stadium zurückzukehren. Als Standardtherapieverfahren gilt heute die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE). Diese besteht aus zwei Phasen.

  • Phase der Entstauung
  • Phase der Konservierung und Optimierung


Die KPE besteht in beiden Phasen aus vier Elementen.

  • Hautpflege
  • Manuelle Lymphdrainage (ML)
  • Kompressionstherapie
  • Bewegungstherapie

 

Wie Sie als Betroffene(r) selbst etwas zum Behandlungserfolg beitragen können

An erster Stelle ist sicher die konsequente Durchführung der KPE zu nennen. Aber auch einige „Kleinigkeiten“ wie

  • Beobachtung der Haut auf Veränderung
  • Korrekter Sitz und Passform von Kompressionsstrümpfen
  • Ausgewogene Ernährung
  • Schutz vor Verletzungen der betroffenen Region/Extremität
  • Keine übermäßigen Sonnenbäder
  • Keine einschnürende Kleidung tragen
  • Sportliche Aktivitäten durchführen (kein Extremsport!)

können zu einem positiven Therapieerfolg beitragen.

Für den Bereich der Kompressionstherapie (auch spezialisiert auf lymphologische Versorgungen) sind wir für Sie gerne der kompetente Ansprechpartner in Düsseldorf und Umgebung.

Langjährige Erfahrungen in der Behandlung von Menschen mit Lymphödem, in Kombination mit regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen in diesem Bereich spiegeln sich in der Qualifikation zum ausgezeichneten Lymphkompetenzzentrum (Beratungszentrum Lymphologie - für qualifizierten Kundenservice im Bereich der Lymphologie) wieder. Bereits seit dem Jahr 2005 führen wir dieses Zertifikat als Zusatzqualifikation.

Rufen Sie uns, schreiben Sie uns eine eMail oder kommen Sie vorbei. Gerne zeigen wir auch Ihnen die modernen –und modischen- Möglichkeiten der unterstützenden Lymphödemtherapie durch Kompression.

Quellen: Das Lymph- und Lipödem – Ratgeber für Patienten von Sanitätshaus Aktuell (Mit freundlicher Unterstützung von JOBST). Diesen Ratgeber stellen wir Ihnen auch gerne kostenfrei als gedruckte Version zur Verfügung. Nutzen Sie dazu bitte einfach das Kontaktformular.

 

Filialen

Medical Center Süd - Aachener Str. 164 - 40223 Düsseldorf

 

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